«meinRad» steht für frisch zubereitete, pflanzenbasierte  Mittagsmenüs, die per Zweirad ausgeliefert werden. Gründer Armin Häfliger zeigt uns bei einem Besuch, was hinter dem Angebot und der ausgeklügelten Logistik steckt.

In Kürze
  • Per Lastenvelo liefert «meinRad» täglich frisch gekochte, vegane Mittagsmenüs.

  • Das Gemüse stammt von regionalen Biohöfen und dem Luzerner Markt.

  • Wer eigenes Geschirr mitbringt, spart und reduziert Verpackung.

  • Die clevere Logistik ermöglicht faire Preise und kurze Wege.

  • Für sein Engagement erhielt «meinRad» den Umweltpreis der Albert Koechlin Stiftung 2025.

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Zur Person

Armin Häfliger

Er startete im Herbst 2019 mit «meinRad». Zuvor studierte er an der ETH Zürich vier Semester Agrarwissenschaften sowie Philosophie, Physik und Biologie. Er wuchs mit vier Geschwistern auf dem Bauernhof seiner Eltern in Triengen LU auf. Seine Motivation zur Gründung von «meinRad»: der breiten Masse frisches und gesundes Essen zu einem fairen Preis anbieten. «Wir kochen zwar rein pflanzlich, verfolgen damit aber keine moralische Komponente», so der Firmengründer, «unser Zielpublikum isst omnivor und nicht nur vegan.»

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Zum Konzept

Frisch und gesund

Bei «meinRad» steht täglich ein veganes Mittagsmenü auf der Karte. Kundinnen und Kunden kaufen es entweder direkt am Produktionsstandort an der Voltastrasse 42, Luzern, an einem der mobilen Velo-Verkaufsstände oder lassen es sich per Rad ins Büro liefern. Wer das Essen abholt und sein eigenes Geschirr mitbringt, spart einen Franken.

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Zum Betrieb

meinRad AG

6005 Luzern

Team: Armin Häfliger ist ein Geschäftsleiter, der auf flache Hierarchien setzt. Am Mittag sind jeweils circa 14 Personen im Einsatz.
Standorte: im Sommer 6, im Winter 5
Angebot: Mittagsmenü für CHF 10.50 bzw. CHF 9.50 mit eigenem Geschirr. Frischgepresste Säfte à 250 ml oder 500 ml für CHF 4.– bzw. CHF 7.–.
Auszeichnungen: Zentralschweizer Neuunternehmerpreis 2023 der Gewerbe-Treuhand AG und Umweltpreis der Albert Koechlin Stiftung 2025.

meinrad.ch

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Wenn Frische Fahrt aufnimmt – Blick ins Innenleben

Vom Bio-Gemüse über sorgfältige Zubereitung bis zur letzten Kurve auf dem Lastenvelo – jeder Schritt gibt dem Konzept bei «meinRad» seine Form.

Waschen, schneiden, raffeln

Heute bereitet das Team das thailändische Nudelgericht Pad Thai zu. Die Vorbereitungen starten jeden Tag um sieben Uhr in der Produktionsküche. Vier oder fünf Mitarbeitende rüsten das saisonale Biogemüse, das ein regionaler Bauer liefert. Was fehlt, kaufen sie auf dem Luzerner Markt ein.

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Kochen und portionieren

Während sich Chefkoch Benjamin Iten um die Nudeln kümmert, gehen online die Bestellungen der Firmen ein,  die heute beliefert werden möchten. «meinRad» bestätigt die Bestellungen, sobald genügend für eine sinnvolle  Routenplanung vorhanden sind. Im Gegensatz zur Ausgabe an den mobilen Verkaufsstandorten packt das engagierte Team jede bestellte Portion einzeln ab.

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Beladen, sichern, losfahren

Das Markenzeichen von «meinRad» ist das türkisgrüne Lastenvelo mit der gelben Box. Die Flotte zählt dreizehn Stück. Das Rad gibt es ab Stange, die Holzkiste ist eine eigens produzierte Spezialanfertigung. Sechs Jahre lang tüftelte das Team am perfekten Equipment. Inzwischen geht das Beladen ruckzuck und alles passt perfekt aufs Rad – von der Menütafel über das Geschirr und die Thermoboxen bis hin zum Sonnenschirm.

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Strampeln und ausliefern

Die Fahrten zu den sechs mobilen Standorten dauern nur wenige Minuten. Wer eine der verschiedenen Lieferrouten in die Luzerner Agglomeration absolviert, ist schon mal 90 Minuten unterwegs – und zwar bei jedem Wetter. Dafür sind Rad und Fahrer:in bestens ausgerüstet.

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Verkaufen und servieren

Der Ansturm bei Lucy am Standort Vögeligärtli ist gross und die Schlange lang, was die Wartenden – so scheint es zumindest – gelassen nehmen. Rund die Hälfte der hungrigen Gäste bringt eigenes Geschirr mit. Viele retournieren Saftflaschen oder Gläser, in denen sie frühere Gerichte gekauft haben.

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Frisch Gepresstes

Die frisch gepressten Säfte sind ebenso beliebt wie das Mittagessen und ergänzen dieses perfekt. Die Auswahl reicht von Rüebli-Orange über Rande-Apfel-Zitrone, Stangensellerie-Apfel-Orange bis hin zu Ingwer-Ananas-Apfel-Zitrone oder Ingwer-Kurkuma. Dazu kommt je nach Saison ein spezieller Saft, so wie heute der sehr
erfrischende Wassermelonensaft.

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Die Motivation hinter «meinRad» geht über reine Produktangebote hinaus. Es ist das Bestreben, gesunde, pflanzliche Küche allen zugänglich zu machen – ohne moralischen Zeigefinger, aber mit klarer Vision. Denn: Auch wer nicht vegan lebt, soll bei fairem Preis in den Genuss frischer Menüs kommen. 

Bilder: Holger Jacob

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Sara Hübscher

Autorin

Für eine gute Story renne ich auch mal weite Strecken.

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Branche

Gastronomie und Hotellerie

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