Die französische Patisserie-Kunst ist die grosse Passion von David und Nicole Schmid. In ihrer Konditorei «La Patisserie David Schmid» verwirklichen sie ihren Traum mit viel Leidenschaft und Berufsstolz. Bienvenue im kleinen Frankreich von Zofingen.

In der Konditorei mitten in der Zofinger Altstadt herrscht reger Betrieb an diesem Mittwochvormittag. Gäste jeglichen Alters gehen ein und aus, um sich mit erstklassiger französischer Patisserie, Chocolat, Viennoiserie und Macarons einzudecken. Die Sonne strahlt durchs Gewölk, daher ist das Café auch draussen gut besetzt.

Genuss mit Aussicht

Nicole Schmid begrüsst uns freundlich und führt uns an einen freien Tisch. «David kommt gleich», sagt sie und fragt nach unseren Kaffeewünschen. Wir – der Fotograf und ich – bestellen einen Cappuccino und einen Espresso. Eine weite Glasfront gibt den Blick in die Produktion frei. Während wir unseren Kaffee geniessen, können wir die fleissigen Patissiers bei der Arbeit beobachten.

Eine Handschrift, ein Team

David Schmid tritt hinzu und setzt sich grüssend zu uns. «Unser Betrieb heisst ‹La Patisserie David Schmid›, weil die Kreationen meine Handschrift tragen», stellt er klar und ergänzt sogleich: «Aber ohne meine Frau Nicole geht nichts: Sie erledigt alles rund um den Laden und die Administration. Sie hält mir den Rücken frei, damit ich mich auf die Produkte konzentrieren kann.»

Patisserie David Schmid Betrieb Aussenbereich
  • Patisserie Nicole und David Schmid
  • Patisserie David Schmid Betrieb Aussenbereich

Bild 1: Bilden ein tolles Team – David und Nicole Schmid.
Bild 2: Eingangsbereich «La Patisserie»: Bienvenu im kleinen Frankreich von Zofingen.

Zur Person

Nicole und David Schmid

Davids berufliche Laufbahn startete mit der Lehre als Bäcker-Konditor in Liestal in der rund zehn Kilometer von Zunzgen entfernten Bäckerei Schmid seiner Eltern. Nach zehn Jahren leidenschaftlichem und kreativem Feinschliff bestand er die Berufsprüfung an der Fachschule Richemont in Luzern mit Bestnote. Im Jahr 2012 übernahm er die Leitung der Konditorei- und Confiserie-Abteilung im elterlichen Betrieb. Dort entwickelte er, inzwischen Welt-, Europa- und Schweizer Meister, seine persönliche Konditor-Handschrift. Seine Frau Nicole ist gelernte Dentalassistentin. Ihr Weg begann bei der Schwiegermutter im Laden. Sie bildete sich zur Berufsbildnerin in Verkauf und Detailhandel weiter sowie zur Barista aus und erlangte das Wirtepatent. Das Paar hat zwei Kinder.

«Alles begann am 17. November 2020: Inmitten von Covid-19 eröffneten wir hier unsere handwerklich geprägte Genusswelt. Dies war zwar mit einigem Risiko verbunden. Aber wir hatten den Mietvertrag bereits anderthalb Jahre davor unterzeichnet, waren motiviert und wollten das Resultat unserer Arbeit endlich öffentlich zugänglich machen. Die 300 m2 grosse, ebenerdige Fläche gestalteten wir grösstenteils selbst», unterstreicht David Schmid stolz.

Grosser Ansturm

Wer sich umschaut, erkennt an den vielen kleinen Details, wie viel Herzblut die beiden in ihren Betrieb gesteckt haben. «Die Nachfrage war von Beginn an so riesig, dass wir unsere Produktpalette nach nur vier Öffnungstagen auf ein Grundsortiment reduzieren mussten, um mit der Produktion nachzukommen», erinnert sich David Schmid an die Startphase. Auch die Schliessung des Betriebs während des Lockdowns von Dezember bis Ende Januar – das Café blieb sogar bis Ende Mai geschlossen – konnte die beiden nicht von der Erfolgsstrasse abbringen.

Mit viel Leidenschaft

«Wir lieben die französische Patisserie-Handwerkskunst. Darin stecken sehr viel Leidenschaft und Berufsstolz. Wir bei «La Patisserie» orientieren uns stark an den Trends in Frankreich, Belgien oder Spanien und versuchen, traditionelle Produkte wie zum Beispiel Macarons, Patisserie und Chocolat modern zu interpretieren. Deshalb konzentrieren wir uns auf ein kleines Sortiment von kompromissloser Qualität und heben uns mit dieser Einzigartigkeit bewusst von unseren Mitbewerbern ab», so David Schmid.

Wir lieben die französische Patisserie-Handwerkskunst.

Nicole und David Schmid

Inhaber

Viele Farben

Gemeinsam gehen wir in den Laden. In der einen Vitrine gibt es französische Croissants, Pain au Chocolat, Pain aux Raisins Croissants Amandes, Butter- und Chocolat-Brioches, diverse Viennoiseries sowie drei verschiedene Kuchen. Die andere enthält eine bunte Auswahl an Patisserie: Es frohlocken Farben, klingende Namen – eine wahre Augenweide. «Täglich bieten wir sechs bis acht verschiedene Sorten an. Gleich werde ich noch weitere ‹Pompons des Princes›, eine Himbeer-Litschi-Rosen-Patisserie, fertigstellen.»

Grosses Potenzial

Vorne am Fenster in der Vitrine leuchtet es mehrfarbig – ich zähle neun Farben und Sorten. «Macarons bestehen aus Mandel-Baiser und einer geschmeidigen Ganache dazwischen. Kaum jemand hat sie im Angebot», weiss der Weltmeister seines Fachs: «Ich bin überzeugt vom einzigartigen Potenzial dieses französischen Baiser-Gebäcks. Übrigens sind sie nicht zu verwechseln mit den ‹Luxemburgerli›, die kleiner sind und mehr Eiweiss enthalten. Die Textur von Macarons ist dank des hohen Mandelanteils aussen knusprig und innen weich.»

David Schmid weist auf einen Thekensteller gleich neben den Macarons hin. Darauf steht «Patisserie-Box». Er erklärt: «Anstelle von Torten gibt es bei uns Patisserie-Boxen zum Mitnehmen: Damit kann man ein buntes Dessertbuffet nach Wahl für sechs bis acht Personen bestücken.»

Anstelle von Torten gibt es bei uns Patisserie-Boxen zum Mitnehmen.

David Schmid

Inhaber

Ideen zum Schenken

Weiter haben Schmids rund zehn Sorten Schokoladentafeln im Angebot. Daneben stehen Konfitüren mit überraschenden Aromakombinationen wie Himbeer-Litschi-Rosen-Konfitüre – alle hausgemacht, versteht sich. Auch an Geschenkideen fehlt es nicht: «Eines unserer Sets kombiniert beispielsweise eine gute Flasche Champagner mit einer Schachtel Macarons. Oder die ‹Chocolat Maison› – eine Hausmischung für heisse Trinkschokolade. Und ein ‹Schoggiküchli-Set› mit Hausschokolade, Silikon-Backformen und natürlich das Rezept von La Patisserie», erzählt David Schmid.

Feines in Hülle und Fülle

Weiter geht’s in die Produktion. Konditorin Fränzi füllt gerade Passionsfrucht-Mango-Gelee in Silikonformen. Schmid erklärt: «Hier entsteht der fruchtige Kern der Patisserie ‹Chocolat-Passionsfrucht›.» Im Raum dahinter gelangen wir in die Backstube. Sie ist durch die Glasfront im Café nicht sichtbar.

Soeben «finishen» Fabian und Rebecca kurz vor dem Backprozess die Beerentörtli mit Crunch (Streusel). «Fabian, stellst du bitte die Rosen-Schaumcrème für die ‹Pompons des Princes› bereit, damit wir sie gemeinsam zusammensetzen können», weist David Fabian an. «Oui, Chef», kommt die Antwort. David grinst: «Wir sprechen kein Französisch, aber ‹oui› anstatt ‹ja› passt gut zu uns.»

«Pompons des Princes»

Während Fabian die erwähnte Rosen- Schaumcrème auf rosafarbene Mandel-Macaronschalen dressiert, zupft David Blätter von einer Rose. Dann bestückt er die Crème ringsum mit Himbeeren und füllt den noch freien Kern mit geschnittenen Litschis. Darauf dressiert David etwas Rosen-Schaumcrème und setzt die Macarondeckel auf. Schliesslich verziert er die Patisserie gekonnt mit einer Himbeere, dem La-Patisserie-Logo und einem Rosenblatt. Tatsächlich gleicht die Patisserie nun einer «Pompon des Princes» – einer Garten- Rosenart mit dichtgefüllten Blüten.

Plötzlich steht Nicole in der Backstube und ruft: «Ich brauche Patisserie-Nachschub.» «Oui», antwortet Fränzi, öffnet einen Kühlschrank und setzt bereits vorbereitete Aprikose-Rosmarin-Tourtières und Chocolat-Himbeer-Tartes auf ein Blech ab und ergänzt mit «Pompons des Princes».

Patisserie und Kaffee in der Lounge

Zurück im Laden brüht uns Nicole einen köstlichen Cappuccino und erzählt vom grossen Stellenwert der hier gepflegten Tee- und Kaffeekultur: «Wir verwöhnen unsere Gäste nicht nur mit französischer Patisseriekunst, sondern auch mit echtem Barista-Kaffee.» Diesen geniessen wir in der Lounge – umgeben von einer Fülle von Fachliteratur in adrett gefüllten Bücherregalen.

Bilder: Jürg Waldmeier 

Wir verwöhnen unsere Gäste nicht nur mit französischer Patisseriekunst, sondern auch mit echtem Barista-Kaffee.

Nicole Schmid

Inhaberin

Autorin Franziska Dubach WF19441

Franziska Dubach

Autorin

Als gelernte Bäcker-Konditorin ist für mich Backen bis heute eine grosse Leidenschaft.

Wow

Bäckerkrone 2021

Nicole und David Schmid sind vom Schweizerischen Bäcker-Confiseurmeister-Verband (SBC) und vom Hefeverband Schweiz (SHV) mit der nationalen Branchenauszeichnung «Bäckerkrone 2021» ausgezeichnet worden. Überzeugt hat die Jury das innovative Konzept von La Patisserie David Schmid, vor allem dessen stimmige Umsetzung bis ins kleinste Detail sowie die Tatsache, dass Nicole und David gemeinsam ein tolles Team bilden.

Wow

Weltkonditor des Jahres 2021

Mit seinem Ideenreichtum und den herausragenden Patisserie-Kreationen hat David Schmid auch die internationale Union der Bäcker und Konditoren (UIBC) in seinen Bann gezogen. Sie verleihen ihm im Herbst 2021 den Titel «Weltkonditor des Jahres».

Zum Betrieb

La Patisserie David Schmid

4800 Zofingen AG

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