25. Juli 2024

Pistor ist am Markt dabei und setzt sich für Sie ein.

Mandeln, Kakao und Kartoffelprodukte steigen im Preis, während Haselnüsse und Raps sich preislich stabilisieren.

Mandeln

Nachdem man bei der subjektiven Ernteschätzung noch von einer sehr guten Ernte von 1.36 Mio. Tonnen ausgegangen ist, sorgte die objektive Schätzung Mitte Juli für eine Überraschung. Bei der objektiven Schätzung geht man von einer Menge von nur noch 1.27 Mio. Tonnen aus. Somit liegt die Schätzung im Juli 7 % unter jener vom Mai 2024. Die tiefere Schätzung ist insofern überraschend, als die Mandelernte 2024 während der Blütezeit, die in der zweiten Februarwoche begann und Mitte März endete, überwiegend günstiges Wetter erlebte. Es wurde berichtet, dass die Bienenstunden deutlich höher waren als im letzten Jahr. Nasses und warmes Wetter im April erhöhte den Schädlings- und Krankheitsdruck, aber trockene Bedingungen und milde Temperaturen im Mai halfen der sich entwickelnden Ernte. Mehrere Hitzewellen im Juni und Juli machten es erforderlich, dass die Erzeuger:innen die Bewässerung ihrer Obstplantagen erhöhten. Es wird erwartet, dass die Mandelernte planmässig verläuft. Eine mögliche Erklärung für die bescheidene Ernte kann darin gefunden werden, dass durch den tiefen Mandelpreis die Felder schlechter unterhalten wurden und nun weniger Ertrag abwerfen werden. Die objektive Schätzung und ein starker Juni mit um 10.5 % höheren Verschiffungszahlen als noch im Juni vor einem Jahr liessen die Preise wieder etwas fester werden. Die laufende Ernte ist Mitte Juli zu ca. 91 % ausverkauft. Vor einem Jahr lag dieser Wert bei 84 %.

Haselnusskerne

In der Türkei entwickeln sich die Haselnüsse sehr gut und man geht von einem sehr guten Zustand der neuen Ernte aus. Der Regen in den vergangenen Wochen hat dabei auch geholfen. Wenn die Entwicklung so weiter geht, könnte die erwartete Erntemenge 800‘000 Tonnen übertroffen werden. Da die aktuelle Ernte je nach Sorte und Region nur noch begrenzt oder in geringer Qualität verfügbar ist, geben die meisten Lieferant:innen nur noch Angebote für die neue Ernte ab.

Speiseöle

Sonnenblumenöl/Sonnenblumenöl HO

Laut den neuesten Prognosen werden die Ernten von Sonnenblumenkernen in Russland und der Ukraine voraussichtlich bescheidener ausfallen. Infolgedessen dürfte die weltweite Produktion von Sonnenblumenkernen im Jahr 2024/25 den Rekordwert des Vorjahres nicht erreichen. Deutlich unterdurchschnittliche Niederschläge, höhere Temperaturen und kritisch niedrige Grundwasserspiegel belasten derzeit die landwirtschaftlichen Kulturen in vielen Teilen Russlands und der Ukraine. Die dringend benötigten Regenfälle bleiben bisher aus. Sollten diese nicht eintreffen, wären die im Frühjahr gepflanzten Sonnenblumen gefährdet und die Erträge würden sinken.

Rapsöl

Die EU rechnet für 2024 mit einem Rückgang der Rapserträge im Vergleich zum Vorjahr. Kalte Temperaturen und heftige Regenfälle haben in vielen Teilen der EU Besorgnis über die diesjährige Rapsernte ausgelöst. Die Frühjahrsanpflanzungen in den kanadischen Prärien stehen kurz vor dem Abschluss. Günstige Wetterbedingungen haben die Aussichten für die Rapsernte erheblich verbessert. Die CH-Rapsernte wird mehrheitlich auf dem Markt gehandelt. 

Kakao

Die Situation beim Kakao ist weiterhin unverändert, die Preise sind immer noch auf einem Rekordhoch. Gründe dafür sind schlechtere Ernteerträge (infolge Schädlingsbefalls und schlechten Wetterbedingungen) in den Hauptanbauländern Elfenbeinküste und Ghana. In vielen Anbaugebieten gibt es alte Kakaobäume, die weniger resistent sind gegen die Krankheiten. Die weltweiten Kakaolagerbestände sind auf einem Rekordtief, was die hohen Preise zusätzlich befeuert. Die ersten Preiserhöhungen wurden bei den Couverturen und kakaohaltigen Halbfabrikaten bereits umgesetzt und es werden weitere folgen.

Kartoffelprodukte

Die Rohstoffsituation von Veredlungskartoffeln ist nach wie vor angespannt. Die Ernten der letzten drei Jahre waren unterdurchschnittlich. Gleichzeitig steht weniger Saatgut zur Verfügung und die Anbaubereitschaft der Schweizer Bauern und Bäuerinnen sinkt. Die Fehlmengen müssen mit Importen kompensiert werden. Allerdings ist auch die Erntesituation in andere Länder schlecht und die Importware weist z. T. abweichende Qualitäten auf. Aus diesen Gründen ist davon auszugehen, dass die Preise von Kartoffelprodukten wie z. B. Pommes Frites im Verlauf der nächsten Wochen anziehen werden.

Preistendenzen 08/24

     

Info

Neue Deklarationsvorschriften

Aufgrund der kommenden Knappheit von Sonnenblumenöl hat der Bundesrat entschieden, bis Ende 2023 die Deklarationsvorschriften von Zutaten zu lockern, damit Öl-Alternativen flexibel deklariert werden können.

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