25. September 2024
Pistor ist am Markt dabei und setzt sich für Sie ein.
Ausser bei Haselnüssen und Zucker zeichnen sich vom Öl über Käse und Eier bis zu Kakao überall Preissteigerungen ab.
Haselnusskerne
Nachdem seit Beginn der letztjährigen Ernte alle Käufer:innen auf tiefere Preise bei den Haselnüssen gewartet und gehofft hatten, ist es nun so weit und die Preise sinken wieder etwas. Der Effekt wird aktuell noch durch den schwachen Dollar verstärkt. In der Türkei geht man aktuell von einer sehr guten Ernte aus und auch Italien wird die Mengen gegenüber dem letzten Jahr leicht steigern können, sofern die Qualität auch stimmt. Dies kann erst eingeschätzt werden, wenn die Nüsse in den Lagern eingetroffen sind und begutachtet wurden.
Baumnüsse
Anfang September wurde die objektive Schätzung der Walnussernte in Kalifornien publiziert. Dabei wird von einer Ernte von ca. 670‘000 Tonnen Baumnüsse in Schale ausgegangen. Das wären 19% weniger als noch bei der Ernte im letzten Jahr. In der Langzeitperspektive wäre das die ertragärmste Ernte seit 2019. Zudem ist die Ernte vom letzten Jahr fast ausverkauft und es wird keinen nennenswerten Überhang in die neue Ernte geben. Diese Faktoren werden dazu führen, dass die Tiefpreisphase bei den Baumnüssen wohl vorbei sein wird und die Preise für neue Ernte wieder fester werden.
Zucker
Nachdem im letzten Jahr von einem Zuckermangel gesprochen wurde, geht man heute von einem globalen Überschuss an Zucker bis 2025 aus. In der EU konnte die Anbaufläche in Frankreich um 8.5% gesteigert werden. In der ganzen EU zusammen mit dem Vereinigten Königreich geht man von einer Anbaufläche aus, die 6.3% grösser ist als im letzten Jahr. So viel Fläche für den Zuckeranbau stand zuletzt 2018/19 zur Verfügung. Der Zuckerzuwachs wird jedoch auf 4% gegenüber Vorjahr geschätzt, da der erwartete Ertrag geringer eingeschätzt wird. In der Schweiz hat das regnerische Wetter zum Wachstum der Rüben beigetragen. Der Zuckergehalt konnte gegenüber dem letzten Jahr ansteigen und liegt knapp unter dem Fünfjahresdurchschnitt.
Sultaninen
Die Ernteschätzung 2024 geht von einer Ernte von ca. 223’000 t aus. Somit wird das zweite Jahr in Folge eine kleine Ernte erwartet. Ein nennenswerter Übertrag aus letztjähriger Ernte wird nicht erwartet. Darum gibt es im Moment keinen Grund, dass die Preise sinken – im Gegenteil.
Speiseöle
Erdnussöl
In den letzten Monaten ist China zu einem der grössten Abnehmer von senegalesischem und argentinischem Erdnussöl geworden. Die Preise für Erdnussöl werden voraussichtlich steigen, da die insgesamt verfügbare Menge für die Verarbeitung sinkt, da mehr Erdnüsse direkt am Ursprung konsumiert oder exportiert werden. Ungünstige Wetterbedingungen in wichtigen Anbauregionen haben ebenfalls die Erträge beeinträchtigt. Tendenz steigend.
Sonnenblumenöl/Sonnenblumenöl HO
Die kommende europäische Sonnenblumenernte leidet unter der Trockenheit und Hitze in Osteuropa. Daher wird mit tieferen Flächenerträgen gerechnet. Da die Wetterbedingungen während der Aussaatperiode insbesondere in Rumänien und Bulgarien gut waren, wurde die Fläche in diesen Ländern gegenüber dem Vorjahr vergrössert. In Russland und der Ukraine jedoch wird ein Produktionsrückgang vorhergesagt. Ob die weltweite Produktion an Sonnenblumensaat das Niveau des Vorjahres erreicht, wird vor allem von der Menge in Argentinien abhängen. Die weltweiten Lager sind gegenüber dem Vorjahr auf einem tieferen Stand. Tendenz steigend.
Rapsöl
Das knapper werdende Angebot der Hauptproduzenten führte zu Preisanstiegen auf den Rapsmärkten. Die Nachfrage bleibt robust. Die Schweizer Ernte ist grossmehrheitlich abgeschlossen. Die ersten informellen Mengenerhebungen zeigen, dass der Ertrag leicht unter Vorjahr liegen wird. Die Vermarktung ist abgeschlossen. Tendenz stabil bis leicht steigend.
Käsepreise Europa
Verschiedene Käseprodukte, die in Europa hergestellt werden, erfahren in den nächsten Wochen eine Preiserhöhung. Insbesondere bei den Grana Padano- und Parmigiano Reggiano-Produkten ist die Nachfrage höher als das Angebot. Bereits in den letzten Wochen sind die Preise dadurch gestiegen und es wird zu weiteren Preissteigerungen kommen. Bei Cheddar- und Gouda-Produkten beeinflusst zudem die Blauzungenkrankheit die Verfügbarkeit der Rohstoffe, was hier ebenfalls zu höheren Preisen führt.
Milchprodukte Europa
Die Milchpreise sind in Europa in den letzten Monaten generell wieder gestiegen. Es ist daher davon auszugehen, dass weitere importierte Produkte mit Milch- oder Butterzutaten eine Preissteigerung erfahren werden.
Eier und Eiprodukte, Schweiz
Die Schweizer Eierbranche hat eine gemeinsame Lösung zum Ausstieg aus dem Töten von Küken erarbeitet. Es wird auf die Methode «In-ovo-Geschlechtsbestimmung» gesetzt, bei der das Geschlecht des Embryos am 11. oder 12. Tag der Bebrütung bestimmt werden kann, also noch vor dem Einsetzen des embryonalen Schmerzempfindens. Die technischen Einrichtungen dafür werden in beiden grossen Brütereien ab Anfang 2025 in Betrieb genommen und sukzessive hochgefahren. Bis Ende 2025 sollten die Prozesse eingespielt und voll implementiert sein. Die Akteure der ganzen Wertschöpfungskette haben sich verpflichtet, ab 1. Januar 2025 die Kosten für den Ausstieg in die Preiskalkulationen aufzunehmen und über das Ei entsprechend zu vergüten. Es ist davon auszugehen, dass die verkaufsfähigen Eier je nach Kategorie ab 2025 um bis zu 1.5 Rappen teurer werden. Die konkreten Preise werden im Verlauf des Herbstes bekannt werden.
Kakao
Die Situation beim Kakao hat sich leider nicht beruhigt. Die Preise verharren immer noch auf einem Rekordhoch. Die Gründe sind die bekannten schlechteren Ernteerträge (infolge Schädlingsbefalls und schlechten Wetterbedingungen) in den Hauptanbauländern Elfenbeinküste und Ghana. Weitere Preiserhöhungen bei den Couverturen und kakaohaltigen Halbfabrikaten werden in den nächsten Monaten folgen. Die Preiserhöhungen können je nach Produkt (je nach Herkunft Kakaobohne) unterschiedlich hoch sein.
Backwaren
Aufgrund der steigenden Kosten für Personal, internationaler Fracht sowie Rohstoffe (bspw. Kakao, EU-Butter, Schweizer Mehl), wird es zu Preissteigerungen im Backwarenbereich kommen.
Preistendenzen 10/24
Neue Deklarationsvorschriften
Aufgrund der kommenden Knappheit von Sonnenblumenöl hat der Bundesrat entschieden, bis Ende 2023 die Deklarationsvorschriften von Zutaten zu lockern, damit Öl-Alternativen flexibel deklariert werden können.
Unser Qualitätssicherungsteam ist bei Fragen für Sie da:
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