27. September 2023
Pistor ist am Markt dabei und setzt sich für Sie ein.
Sowohl bei Mandeln, Haselnusskernen wie auch beim Zucker ist mit einer Preiserhöhung zu rechnen. Während die Preise für Speiseöle und Milchprodukte weitestgehend stabil bleiben sollen, ist aufgrund der grossen Nachfrage nach Eiern hier mit einem Preisanstieg zu rechnen.
Mandeln
Bei der spanischen Ernte zeigt sich deutlich ab, dass mehr kleine als grosse Kerne zur Verfügung stehen werden. Bei grösseren Qualitäten oder Dekormandeln wird die Verfügbarkeit geringer ausfallen als bis anhin und somit auch den Preis steigen lassen.
Haselnusskerne
Nachdem es zunächst nach einer guten Ernte in der Türkei ausgesehen hat, hat sich zu Beginn der neuen Ernte die Prognose verändert. Qualitätsprobleme und viele leere Haselnusshülsen ließen die Preise in die höhe steigen. Einige gehen davon aus, dass die diesjährige Ernte nur 580‘000 Tonnen betragen wird. Hinzu kommt, dass bereits viele Anbieter: innen verkauft haben, bevor die Ernte begonnen hat und auch ohne den Preis der TMO zu kennen. Obwohl das TMO-Gebot mittlerweile bekannt ist und zunächst auch als Obergrenze galt, wurde dieser Preis durch die schlechtere Ernteprognose rasch übertroffen. Auch Ferrero hatte ihr Gebot durch den rasanten Preisanstieg nach oben korrigiert. Diese Preissteigerung hat schlussendlich dazu geführt, dass sich die Anbieter: innen zurückgezogen haben. Die beste Option für die Landwirte besteht nun darin, möglichst wenig Nüsse auf den Markt zu bringen, um die Preissteigerung noch weiter voranzutreiben.
Zucker
Ersten Einschätzungen zu folge, wird das globale Zuckerangebot 2023/2024 tiefer als die Nachfrage sein. Somit wird es auch global gesehen nicht möglich sein, das Minus vom Vorjahr zu kompensieren und die weltweiten Lagerbestände nehmen weiter ab. Regenmangel in Indien sind die ersten Auswirkungen von El Niño und es könnte sogar so weit kommen, dass Indien die Zuckerexporte für das Jahr 2023/2024 komplett verbieten wird. Das führte dazu, dass der Preis nochmals angestiegen ist. In der Schweiz sind die Unterschiede von Ost und West auch nach der zweiten Ernteerhebung sichtbar. Über die ganze Schweiz gesehen, geht man aber davon aus, dass die Ernte in etwa dem 5-Jahresdurchschnitt entsprechen wird, wobei die Auswirkungen eines neuen Schädlings in der Westschweiz noch ungewiss sind.
Speiseöle
Erdnussöl
Die diesjährige weltweite Erdnussernte wird über dem Vorjahr geschätzt. Für den Handel mit Erdnussöl sind die geernteten Mengen im Senegal und Argentinien sehr wichtig, da diese beiden Länder zu den Hauptexporteuren für Erdnussöl gehören. Deren Ernten sollten sich von den Einbussen der letzten Ernte erholen. Derzeit sind jedoch die Verluste der letzten Jahre noch preisbestimmend. So sind die Preise für US-Erdnüsse seit dem letzten Sommer stark angestiegen.
Sonnenblumenöl/Sonnenblumenöl HO
Mit der Aufkündigung des Abkommens zum Export von Agrargütern über das Schwarze Meer durch die russische Seite, sind die Logistikkosten für die ukrainischen Saatenverteiler und Ölhersteller noch einmal deutlich angestiegen. Der Export über den Landweg hat noch einmal zugenommen. Die dadurch gebunden Transport- und Logistikkapazitäten, machen sowohl den Export als auch die inländische Verarbeitung noch einmal teurer. Argentinien leidet weiterhin unter grosser Trockenheit. Die Aussaat für die Ernte 24/25 findet dadurch langsamer statt als im Vorjahr. Sollte es auch weiterhin keinen Niederschlag geben, so ist es sehr wahrscheinlich, dass die Aussaatfläche deutlich niedriger als in den Vorjahren ausfallen könnte. Marktbestimmend sind zurzeit jedoch die Nachrichten über gute Ernteerwartungen in Russland und der Ukraine, sowie die hohen Lagerbestände vor allem in Russland.
Rapsöl
Die Schweizer Rapsernte ist abgeschlossen. Die vom Bauernverband geäusserten Bedenken bezüglich der Erntequalität hat sich bewahrheitet. Die sehr guten Erträge des letzten Jahres können nicht erreicht werden. Der Schädlingsdruck hat zu erheblichen Ernteeinbussen geführt. Noch wurden die offiziellen Ernteergebnisse nicht vorgelegt. Es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass die im Mai 2023 veröffentlichte Schätzung (Raps- und HOLL Rapssaat) bei weitem nicht erreicht wird. Somit kann auch in diesem Jahr die Nachfrage nach Schweizer Saaten nicht vollumfänglich befriedigt werden. Die Landwirte in der EU haben im zweiten Jahr in Folge eine gute Ernte eingefahren. Dies ist vor allem auf die grössere Erntefläche zurückzuführen. Die weltweite Rapsernte wird in diesem Jahr unter dem Vorjahr liegen. Die grössten Verluste verzeichnen Australien und Kanada. Die sehr gute ukrainische Ernte kann diese Verluste nur teilweise ausgleichen, sorgt aber dafür, dass die Preise auf dem europäischen Markt stabil gehalten werden.
Milchprodukte Schweiz
Trotz der anhaltend tiefen Milchpreise in Europa bleiben die Milchpreise im letzten Quartal 2023 stabil. Aktuell ist die Entwicklung der Milchmenge in der Schweiz verbunden mit der Entwicklung des Käseexportes sehr schwierig abzuschätzen. Gleichzeitig gibt es aktuell so wenig Milchkühe in der Schweiz wie noch nie, was ebenfalls zur Stabilisierung des Preises bis Ende Jahr beigetragen hat.
Eier EU
Die weltweite Nachfrage nach Eiern ist aktuell sehr hoch. Das aktuelle Angebot vermag diese Nachfrage bei weitem nicht zu decken, so dass sich die Preise innerhalb von kurzer Zeit massiv erhöhen. Mit der kommenden Wintersaison und damit verbundenen Ausbrüchen der Vogelgrippe ist nicht damit zu rechnen, dass sich die Preise vor dem Sommer 2024 erholen werden, sondern eher weiter anziehen.
Preistendenzen 10/23
Info
Neue Deklarationsvorschriften
Aufgrund der kommenden Knappheit von Sonnenblumenöl hat der Bundesrat entschieden, bis Ende 2023 die Deklarationsvorschriften von Zutaten zu lockern, damit Öl-Alternativen flexibel deklariert werden können.
Unser Qualitätssicherungsteam ist bei Fragen für Sie da:
+41 41 289 86 99