27. August 2025

Pistor ist am Markt dabei und setzt sich für Sie ein.

Haselnüsse, Tiefkühlfrüchte und Eier sind die Problem-Produkte auf dem aktuellen Weltmarkt.

Mandeln

Die Verladungen konnten im Juli um 9.9 % gegenüber Vorjahr gesteigert werden und die laufende Kampagne endet somit nur 1.69 % weniger Ertrag als im Vorjahr. Wenn man die höheren Preise der Ernte 2024 mit dem Vorjahr vergleicht, ist das ein bemerkenswertes Ergebnis. Somit ist auch klar, dass die Ernte 2024 total 1.23 Mia. Tonnen erbracht hat. Die objektive Ernteschätzung war damals von 1.36 Mia Tonnen ausgegangen und die subjektive Schätzung hatte 1.27 Mia Tonnen vorausgesagt. Für die neue Ernte 2025, die Anfang August bereits begonnen hat, wurden in der objektiven Schätzung ebenfalls 1.36 Mia Tonnen prognostiziert und die Erzeuger:innen sind skeptisch, ob diese Menge effektiv erreicht werden kann. Erste Erfahrungen zeigen, dass die Ausbeute der Mandeln eher gering ist. Das Gewicht der Schalen ist im Vergleich zum tatsächlichen Kern grösser. Für eine aussagekräftige Prognose ist es noch zu früh, aber die ersten Erkenntnisse könnten eine Tendenz angeben.

Haselnusskerne

Anfang August ist auch die Ernte in der Türkei gestartet. Die Preise sind seit dem Frost im April wieder deutlich gestiegen und der Markt war und ist geprägt von viel Nervosität, da Ungewissheit über die zu erwartende Erntemenge herrscht. Im Jahr 2024 wurde eine Produktionsmenge von 785‘000 Tonnen bekannt gegeben. Für die Ernte 2025 gehen die Prognosen weiterhin stark auseinander. Offiziell wurden ca. 600‘000 Tonnen geschätzt, Produzent:innen sprechen aber von 450‘000-500‘000 Tonnen. Weiter wird befürchtet, dass die Stinkwanze grosse Schäden verursacht hat. Die Temperaturen in den letzten Monaten waren für das Ausreifen der Nüsse nicht optimal und nun sind viele Schalen leer oder enthalten defekte Nüsse. Grössere Kaliber werden eher rar sein, da die Kerne tendenziell kleiner ausfallen. Die Entwicklung hat dazu geführt, dass die Preise teils um 30-40 % gestiegen sind. 

Tiefgekühlte Früchte

Das Jahr 2025 stellt sich mit einem milden Winter und der langanhaltenden Kälte im Frühling (bspw. Schnee in der Türkei, Frostnächte mit -15° C in Regionen, die selten bis nie Temperaturen um 0°C haben) als eines der schwierigsten Jahre in der Beschaffung von Tiefkühlfrüchten heraus. Weiter haben die enorme Trockenheit und Hitze zu zusätzlichen Ernteausfällen geführt. Auch zu viel Regen und Hagel haben in manchen Ländern die Blüte der Früchte zerstört. Die klimatischen und wetterbedingten Herausforderungen haben ganz Europa in Mitleidenschaft gezogen. Dadurch wird es zu grossen Verzögerungen in der Ernte und in vielen Gebieten zu Totalausfällen kommen. Daraus resultierend ergeben sich Verteuerungen der Produkte. 

Besonders betroffen sind Aprikosen, Süsskirschen und Zwetschgen, aber auch andere Kulturen wie Heidelbeeren, Himbeeren und Pfirsiche. Hier gibt es Verluste und geringere Mengen als 2024 und somit folgen auch Verteuerungen. Grundsätzlich werden auf dem Frischmarkt höhere Preise als im Tiefkühlsegment verlangt. Da die diesjährigen Mengen aber nicht ausreichend sein werden, müssen Tiefkühl-Produzenten bei den aktuell gültigen Frischmarktpreisen mitbieten. Es folgt eine starke Erhöhung der Preise aufgrund fehlender überschüssiger Ware.

Tiefkühl-Zwetschgen

Bei Zwetschgen gibt es dieses Jahr nur eine sehr unterdurchschnittliche Ernte, mit Einbussen zwischen 30-60% bei der Menge, je nach Lage des Anbaus. 

Tiefkühl-Sauerkirschen

Die Aussichten bei den Sauerkirschen sind je nach Ort sehr unterschiedlich; von 10-20% weniger Menge bis zu komplettem Ernteausfall gibt es alle möglichen Szenarien – je nachdem, wo sich die Anlagen befinden.

Tiefkühl-Süsskirschen

Auch bei den Süsskirschen hat der Frühjahrsfrost das Angebot stark eingeschränkt. Die Ernteausfälle sind hier besonders gross und die Preissteigerungen entsprechend stark.

Tiefkühl-Himbeeren

Die Erntemengen der Himbeeren sind in den letzten Jahren schon stark gesunken und es gibt aktuell keinen Bestand mehr aus der letzten Ernte. Die diesjährige Ernte wird nun nochmals um voraussichtlich 40-50% im Vergleich zum Vorjahr sinken. Die Preise werden sich stark erhöhen.

Tiefkühl-Heidelbeeren

Auch die Heidelbeer-Mengen werden im Vergleich zum Vorjahr stark sinken. Aufgrund der Wetterbedingungen hängen wesentlich weniger Früchte an den Sträuchern.

Tiefkühl-Johannisbeeren

Durch die fehlende Menge der Himbeeren und Heidelbeeren steigt die Nachfrage nach den kostengünstigeren Johannisbeeren. Infolgedessen steigen die Rohwarenpreise stark an.

Speiseöle

Sonnenblumenöl/Sonnenblumenöl HO

Die russische Aussaatfläche liegt in diesem Jahr über dem Vorjahr. Auch die ukrainische Ernte könnte in diesem Jahr etwas ertragreicher ausfallen. Bei der weltweiten Erntemenge wird insgesamt mehr Ertrag erwartet. Tendenz stabil.

Rapsöl

Die Lagerbestände aus der Vorjahresernte sind aktuell sehr niedrig. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit über die Wintermonate in Osteuropa gehen die Schätzungen der Ernte von geringeren Mengen als im Vorjahr aus. Aufgrund des warmen und trockenen Wetters in der Schweiz konnte die Ernte in diesem Jahr ohne Verzögerungen beginnen. Die Vermarktung der Schweizer Ernte ist praktisch abgeschlossen. Tendenz stabil.

Erdnussöl

Die Erträge der senegalesischen Erdnussernte liegen gemäss Prognosen unter denen vom Vorjahr. Die Lagerbestände sind aktuell auf einem höheren Niveau und es wird von einem weiterem Rückgang der Lagerbestände ausgegangen. Tendenz stabil

Kakao

Die Preise am Weltmarkt sind immer noch volatil, jedoch in den letzten Wochen eher rückläufig gewesen. Somit ist die Zuversicht da, dass es eine Entspannung geben könnte. Die aktuellen Fertigprodukt-Lagerbestände und die Eindeckung von Rohwaren bei den Produzent:innen basieren jedoch immer noch auf den höheren Preisen. Für eine Einschätzung ab 2026 ist es für die Produzent:innen noch zu früh. Man verfolgt die Entwicklung in den verschiedenen Anbaugebieten intensiv. 

Eier und Eiprodukte, CH

Die Nachfrage nach Schweizer Eiern wächst weiterhin schneller als das Angebot. Die Branche reagiert auf die angespannte Marktlage und plant bis im Herbst eine Steigerung der Eier-Produktion. Die Herausforderungen und Hürden (Bewilligungsverfahren, Nährstoffbilanzen, Stickstoff- und Ammoniaklast, Baukosten etc.) sind für neue Produzent:innen enorm und schrecken eher davon ab, in die Eierproduktion einzusteigen. 

Somit erfolgen die Sicherung der Verfügbarkeit oder ein Ausbau der Menge zu teilweise höheren Konditionen, was sich vereinzelt auf die Produktepreise niederschlägt.

Eier und Eiprodukte, EU

Der globale Eiermarkt spielt weiterhin verrückt und die Warenverfügbarkeit ist weltweit nicht gegeben. 

Seit Anfang Januar hält eine Explosion der Vogelgrippe die Welt auf Trab. Besonders die USA sind aufgrund fehlender Sicherheitsvorkehrungen stark betroffen. Im April 2025 wurden bei einem polnischen Produzenten 6 Millionen Legehennen aufgrund der Virusinfektion gekeult. Die Massnahmen in den Niederlanden, um die Besatzdichte zu regulieren und somit die Stickstofflast zu verringern, führte bisher zu einem Verlust von mind. 3-4 Millionen Legehennen. Der Konsum von Eiern bleibt weiterhin bei +10 bis 15% über Budget. Zusammengefasst: Die Nachfrage übersteigt das aktuelle Angebot massiv. Die Ei-Kontrakte, die von den Verarbeiter:innen traditionsgemäss im Sommer für die kommenden 12 Monate abgeschlossen werden, müssen auf einem höheren Preisniveau als im Vorjahr eingegangen werden. Der Eierpreis liegt in Europa auf einem historischen Höchststand. Langfristig kann wohl erst nach Ostern 2026 mit einer echten Entspannung gerechnet werden, sofern die globale Lage nicht von weiteren einschneidenden Ereignissen erschüttert wird. 

Preistendenzen 08/25

Info

Neue Deklarationsvorschriften

Aufgrund der kommenden Knappheit von Sonnenblumenöl hat der Bundesrat entschieden, bis Ende 2023 die Deklarationsvorschriften von Zutaten zu lockern, damit Öl-Alternativen flexibel deklariert werden können.

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