24. September 2025
Pistor ist am Markt dabei und setzt sich für Sie ein.
Gute Aussichten beim Zucker treffen auf schlechtere bei Haselnüssen, Erdnuss- und Sonnenblumenöl.
Haselnusskerne
Anfangs August ist auch die Ernte in der Türkei gestartet. Die Preise sind seit dem Frost im April wieder deutlich gestiegen und der Markt war und ist geprägt von viel Nervosität, da Ungewissheit über die zu erwartende Erntemenge herrscht. Im Jahr 2024 wurde eine Produktionsmenge von 785‘000 Tonnen bekannt gegeben. Für die Ernte 2025 gehen die Prognosen weiterhin stark auseinander. Offiziell wurden ca. 600‘000 Tonnen geschätzt, Produzierenden sprechen aber von 450‘000-500‘000 Tonnen. Weiter wird befürchtet, dass die Stinkwanze grosse Schäden verursacht hat. Die Temperaturen in den letzten Monaten waren für das Ausreifen der Nüsse nicht optimal und nun sind viele Schalen leer oder enthalten defekte Nüsse. Grössere Kaliber werden eher rar sein, da die Kerne tendenziell kleiner ausfallen. Die Entwicklung hat dazu geführt, dass die Preise teils um 30-40 % gestiegen sind.
Baumnüsse
Die letzte Ernteschätzung geht für das Jahr 2025 von einer Erntemenge von ca. 710‘000 Tonnen aus. Diese Schätzung basiert auf einer Anbaufläche von 147‘710 Hektaren. Sie stellt keine Überraschung dar und stimmt mit den allgemeinen Erwartungen der Erzeuger:innen und Verarbeiter:innen überein, welche auch von einer Erntemenge von ca. 700'000 Tonnen ausgehen. Die Wachstumsbedingungen waren insgesamt günstig. Es gab nur wenige Tage mit einer Temperatur von über 40°C, Wasser ist ausreichend verfügbar und die milden Temperaturen lassen auf eine hochwertige Ernte mit hellen Walnusskernen hoffen. Somit kann aktuell eine gute Ernte erwartet werden, die die weltweite Nachfrage decken könnte.
Zucker
Für die Kampagne 2025/2026 steht weltweit genügend Zucker zur Verfügung. Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) hat im Mai 2025 geschätzt, dass die bevorstehende Kampagne die Zuckerproduktion um 4.7 % steigern kann. Diese und weitere Prognosen sowie gute Ernteaussichten in den Hauptanbauländern Indien und Brasilien haben die Zuckerpreise am Weltmarkt sinken lassen. Obwohl in der EU kein Überschuss an Zucker erwartet werden kann, da die Anbauflächen um ca. 8 % gesunken sind, sind auch diese Preise durch den Weltmarkt unter Druck geraten und gesunken. In der Schweiz waren die klimatischen Bedingungen gut für die Entwicklung der Rüben, was auch bei den Proberodungen bestätigt wurde. Zudem konnte die Anbaufläche um ca. 4 % gegenüber Vorjahr gesteigert werden. Die Ernte in der Schweiz hat im September begonnen und die neue Kampagne wird ab 01.10.2025 ebenfalls zu einem tieferen Preis als noch im letzten Jahr angeboten.
Speiseöle
Sonnenblumenöl/Sonnenblumenöl HO
Die Ernte von Sonnenblumensaat und High Oleic-Sonnenblumensaat hat in den südlichen Teilen Osteuropas begonnen. Die Ergebnisse sind eher enttäuschend. Gerade im Bereich des High Oleic-Sonnenblumenöls wird mit einer Knappheit gerechnet. Aufgrund von eingeschränktem Zugang zu High Oleic-Saaten melden Beobachtende, dass die russische High Oleic-Ernte deutlich ertragsärmer ausfallen wird als bisher angenommen. Die argentinische Ernte 2025 ist weitgehend ausverkauft. Tendenz unstabil, daher eher steigend.
Rapsöl
Die europäische Rapsernte ist abgeschlossen, die Ergebnisse sind gut. Auch für die Ernten in Kanada werden sehr gute Ergebnisse erwartet. Aufgrund der Handelsstreitigkeiten zwischen Kanada und China wurde bisher noch keine Ware aus der laufenden Ernte nach China verkauft. Die CH-Ernte ist gehandelt und die Mengen verkauft. Die Rapsmenge liegt wiederholt unter der CH-Bedarfsmenge. Tendenz stabil.
Erdnussöl
Die chinesische Region Henan, in der 31 % der nationalen Erdnussproduktion stattfindet, ist in diesem Jahr von einer der schlimmsten Dürren der letzten 25 Jahre betroffen. Es wird mit erheblichen Auswirkungen auf die Erdnussernte gerechnet. Daher wird für das laufende Jahr in China mit einem starken Importzuwachs gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Dies wird Auswirkungen auf die weltweiten Zukäufe von Erdnüssen haben. Tendenz stabil bis steigend.
Milchprodukte Schweiz
Mit der Umsetzung der massiv höheren Zölle für den Export in die USA kommt insbesondere die Käsebranche unter Druck. Verschiedene Käsesorten haben bereits eine Produktionsreduktion beschlossen. Die Branchenorganisation Milch hat an der letzten Sitzung beschlossen, gemeinsam in der Branche Lösungen zu finden, um die freiwerdende Milch zu vermarkten. An der gleichen Sitzung wurde auch beschlossen, dass der A-Milchrichtpreis für das letzte Quartal im Jahr 2025 stabil bleibt und sich somit die Preise der Schweizer Molkereiprodukte nicht ändern.
Eier und Eiprodukte, CH
Die Nachfrage nach Schweizer Eiern wächst weiterhin schneller als das Angebot. Die Branche reagiert auf die angespannte Marktlage und plant eine Steigerung der Eier-Produktion. Die Herausforderungen und Hürden (Bewilligungsverfahren, Nährstoffbilanzen, Stickstoff- und Ammoniaklast, Baukosten etc.) sind für neue Produzierende enorm und schrecken eher davon ab, in die Eierproduktion einzusteigen.
Somit erfolgt die Sicherung der Verfügbarkeit oder ein Ausbau der Menge zu teilweise höheren Konditionen, was sich zum Teil auf die Produktepreise niederschlägt.
Eier und Eiprodukte, EU
Der globale Eiermarkt spielt weiterhin verrückt, die Warenverfügbarkeit ist weltweit nicht gegeben.
Die Vogelgrippe letzten Winter hat Spuren hinterlassen. Europaweit und auch in den USA mussten mehrere Millionen Legehennen gekeult werden und fehlen in den Beständen. Die Massnahmen in den Niederlanden, um die Besatzdichte zu regulieren und somit die Stickstofflast zu verringern, führt zu einem bisherigen Verlust von mind. 3-4 Millionen Legehennen.
Der Konsum von Eiern bleibt weiterhin bei +10 bis 15 % über Budget.
Zusammengefasst: Die Nachfrage übersteigt das aktuelle Angebot massiv. Die Ei-Kontrakte, die von den Verarbeitenden traditionsgemäss im Sommer für die kommenden 12 Monate abgeschlossen werden, müssen auf einem höheren Preisniveau als im Vorjahr eingegangen werden. Der Eierpreis liegt in Europa auf einem historischen Höchststand.
Langfristig kann wohl erst nach Ostern 2026 mit einer echten Entspannung gerechnet werden, sofern die globale Lage nicht von weiteren einschneidenden Ereignissen erschüttert wird.
Kakao
Die Preise am Weltmarkt sind in den letzten Monaten eher rückläufig gewesen. Somit ist die Zuversicht da, dass es eine Entspannung geben könnte. Die aktuellen Fertigprodukte-Lagerbestände und die Eindeckung von Rohwaren bei den Produzenten basieren jedoch immer noch auf den höheren Preisen.
Eine Einschätzung der Produzierenden für die Preise ab 2026 wird in den kommenden Wochen erwartet.
Preistendenzen 10/25
Neue Deklarationsvorschriften
Aufgrund der kommenden Knappheit von Sonnenblumenöl hat der Bundesrat entschieden, bis Ende 2023 die Deklarationsvorschriften von Zutaten zu lockern, damit Öl-Alternativen flexibel deklariert werden können.
Unser Qualitätssicherungsteam ist bei Fragen für Sie da:
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