Birnbrot oder Birnenweggen? Die Zutaten sind fast identisch, der Unterschied liegt in der Verarbeitung: beim Birnbrot ist die Fruchtmasse mit Teig vermischt und aussen mit Teig ummantelt. Dagegen wird die Fruchtmasse bei dem Birnenweggen auf den ausgerollten Teig aufgestrichen und eingerollt. Wir haben für Sie ein paar Klassiker herausgepickt:

Bündner «Paun con paira»

Traditionell wird dieses Gebäck für den Jahreswechsel mit einem Glas Röteli genossen.

Ruchbrotteig vermischt mit, in Birnenträsch eingelegten, gedörrten Birnen. Je nach Gusto Zutaten wie geschnittene Feigen, Baumnüsse, Haselnüsse, Sultaninen, Orangeat, Zitronat oder auch Apfelschnitze unter die rohen Dörrbirnen ziehen. Mit einer Gewürzmischung aus Koriander, Zimt, Sternanis, Anis und Nelken würzen. Die Teigmasse mit einem Hefeteig ummanteln.

Glarner Birnbrot

Auch beliebt: die Variante mit Zopfteig.

Gedörrte Birnen einige Stunden einweichen und mit dem Wasser weichkochen. Entkernen, zerdrücken und mit Sultaninen, grob gehackten Baumnüssen, gewürfeltem Zitronat sowie Rosenwasser, Zucker und Kirsch vermischen. Würzen mit Zimt und Nelkenpulver und die Masse mit einer Hälfte des Brotteigs vermischen. Mit dem restlichen Brotteig umwickeln.

Urner «Biräweggä»

Bei der Luzerner-Variante kommen zusätzlich Dörrzwetschgen, Feigen, Sultaninen und Baumnüsse in die Füllung.

Weichspeckbirnen* mit Rotwein kochen und auskühlen lassen. Die Birnen herausnehmen, abtropfen lassen und entstielen. Mit Zucker, Birnbrotgewürz, Träsch und etwas Sud pürieren. Die Masse auf ausgerolltem Hefeteig streichen und einrollen. Funktioniert auch mit Blätter- oder Kuchenteig.

* Weichspeckbirnen sind ganze Birnen, die nach dem Dörren unter Dampfeinwirkung wieder weich werden.

Nix ummantelt!

Dazu ein Stück rezenter Käse und ein Glas Rotwein geniessen, Prost!

Gedörrte Birnen über Nacht einweichen, danach mit dem Wasser weichkochen. Abtropfen lassen, entkernen und klein würfeln. Eine Mischung aus gedörrten Feigen, Mandeln, Hasel- und Baumnüssen, Sultaninen, Orangeat, Zitronat, Pinienkernen, Zitronenaroma mit Zimt, Birnenbrotgewürz und Träsch dazugeben und über Nacht einweichen lassen. Diese mit einem klassischen Hefeteig mischen und zu einem Laib formen.

 

Tipp

Vorlieben in der Schweiz

Birnbrote und Birnenweggen werden nur in der Deutschschweiz hergestellt. Im Tessin und der Westschweiz kennt man diese Gebäcke kaum. Auch geografisch gibt es Unterschiede: während Birnenweggen vor allem in der Nord- und Zentralschweiz bekannt sind, geniesst man in Graubünden, Glarus und Appenzell eher das Birnbrot.

 

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Sandra-Liegl-Gil-Autorin

Sandra Liegl-Gil

Autorin

Als gelernte Köchin wetzte ich früher die Messer, heute schleife ich Wörter und Texte.

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