Bereits zum fünften Mal besuche ich Hamburg und erneut begeistert mich die Stadt an der Elbe sowohl kulturell wie kulinarisch. Während drei Tagen koste ich sechs Franzbrötchen und die Welt – Hamburg geht mir im wahrsten Sinn des Wortes durch den Magen.

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Sara Hübscher

Autorin

Für eine gute Story renne ich auch mal weite Strecken.

Nicht zum ersten Mal ist ein Konzert der Grund für einen Trip nach Hamburg: Vor 20 Jahren reiste ich als Fan von Eminem in die Hansestadt, nun besuche ich mit meiner Mutter ein klassisches Konzert. Das Oslo Philharmonic Orchestra spielt in der Elbphilharmonie drei Symphonien des finnischen Komponisten Jean Sibelius. Im Gegensatz zu meiner Mutter bin ich keine bewanderte Klassikkennerin, aber die Elbphilharmonie zieht auch mich in ihren Bann. Die Elphi, wie die Hamburger ihr Konzerthaus liebevoll nennen, beeindruckt uns mit ihrer aussergewöhnlichen Architektur und einmaligen Akustik. «Hier hört man wirklich alles», heisst es auf der Website. Genauso ist es, als der erst 26-jährige Dirigent Klaus Mäkelä sein Orchester zur Höchstform aufspielen lässt. Das Ambiente ist überwältigend und meine Mutter überglücklich. Gerade erfüllt sich für sie ein langersehnter Wunsch.

Blick von oben

Neben dem Konzert geniessen wir den sagenhaften Panoramablick, den wir auf der «Plaza» rund um die Elphi in alle vier Himmelsrichtungen werfen können. Ich liebe solche Aussichtspunkte, sie stehen bei mir auf jeder Städtereise hoch im Kurs. Darum ist für mich auch der «Michel» bei jedem Hamburg-Besuch ein Muss. Die St. Michaelis Kirche mit ihrem 132 Meter hohen Turm ist eines der imposantesten Gebäude der Stadt. Gemächlich erklimmen wir die 452 Stufen, die uns auf die Plattform des Kirchenturms führen. Hier, auf einer Höhe von 106 Metern, überblicken wir Deutschlands grössten Seehafen genauso wie die historische Speicherstadt und die in die Zukunft weisende HafenCity. Unterhalb der Plattform, und für uns aus dieser Perspektive nicht sichtbar, tickt Deutschlands grösste Kirchturmuhr. Bevor wir in den Lift steigen und uns damit für die gemütlich Abstiegsvariante entscheiden, saugen wir die fantastische Rundumsicht ein letztes Mal auf.

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Meine Mutter und ich vor unserer Konzertpremiere in der Elbphilharmonie.
franzbrötchen Hamburg

Franzbrötchen

Gewann Franz mit seinem Gebäck den Wettstreit um eine Frau? Wurde es dem Kaiser Franz von Österreich und seiner Sisi gewidmet, die sich bei einem Besuch ein typisch hamburgisches Frühstück wünschten? Über seine Herkunft existieren allerhand Mythen und Geschichten. Antworten gibt die Stiftung Historische Museen Hamburg unter:

Das Geheimnis der Franzbrötchen

Schön «sabschich»

Ein weiteres Highlight zieht sich über die gesamten drei Tage hin: das Franzbrötchen, Hamburgs süsse Spezialität. Die Standardversion des Gebäcks aus Plunderteig enthält Zimt und Zucker und ähnelt – pssst – einer Zimtschnecke. Aber das hören die Hamburger natürlich nicht gerne. Auf der Suche nach dem besten Franzbrötchen checke ich zuerst online die Top Ten, schreibe Hamburg Tourismus an und frage an der Hotelrezeption. Nach sechs Verkostungen erküre ich die Version der «kleinen konditorei» zum Sieger. Auf allen Kanälen als die Nummer eins gepriesen, lässt das Exemplar seine fünf Konkurrenten optisch wie geschmacklich hinter sich. «Unser Franz ist schön ‹sabschich›, wegen des Läuterzuckers, und natürlich ist es handgemacht», erklärt die Bäckerin. Ich will es genauer wissen; der Überzug mit Zuckersirup hält das Gebäck schön feucht. Rang zwei gehört dem «Franz vom Blech» der Bäckerei «Mutterland». Speziell: Er unterscheidet sich – ganz unhamburgisch – kaum von einer Zimtschnecke.

 

Nebst ganzen sechs Franzbrötchen essen wir die Welt – «Eat the World» heisst der Anbieter kulinarischer Stadtführungen. Ich finde: Sightseeing ist gut, Sighteating ist besser. Zusammen mit Stephanie ziehen wir durch den Stadtteil Sternschanze, kurz die Schanze. Dabei erfahren wir unter anderem, woher der Begriff «Torschlusspanik » kommt: Wer im 19. Jahrhundert in St. Pauli feierte und danach im eigenen Bett schlafen wollte, musste die Uhr im Auge behalten, weil das Stadttor für die Nacht geschlossen wurde. Nebst den geschichtlichen Häppchen erfreuen uns auch die kulinarischen. Wir kehren in sechs kleinen, alteingesessenen Läden ein, zum Beispiel in Brunos Käseladen, wo es neben Käse den weltbesten Flammkuchen gibt. Wir kosten Schorschs legendäre hausgemachte Currytomatensauce, deren Rezept seit 55 Jahren unverändert lecker schmeckt. Und bei Stüdemanns, seit 1954 in der Schanze, gibts zum Abschluss eine «Schanzentrüffel»-Praline. Hamburg meint es gut mit uns!

Bilder: Sara Hübscher, Cornerman/Getty Images, Jonas Weinitschke/Getty Images

Eat the world hamburg

Eat the World

Allein in Hamburg stehen zwölf kulinarisch- kulturelle Stadtführungen zur Auswahl. Das Angebot gibt es in rund 60 deutschen Städten. Jede Tour dauert drei Stunden, in denen man drei Kilometer spaziert und bis zu sechs verschiedene Kostproben degustiert.

eat-the-world.com

Currywurst auf Reisen Hamburg Aroma

Currywurst

Die Erfindung der Currywurst beanspruchen die Berliner für sich. Der typisch deutsche Imbiss steht aber auch in Hamburg hoch im Kurs, vor allem am 4. September, dem bundesweiten Tag der Currywurst.

 

Currywurst weiss pasteurisiert vakkumiert

Currywurst weiss, pasteurisiert, vakuumiert, 5 x 140 g (CH)

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Currywurst-Sauce, pasteurisiert, vakuumiert, Beutel 2 kg (CH)

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