Mathias ist gelernter Bäcker-Konditor und führte 10 Jahre die Spedition bei der Bäckerei-Confiserie Bachmann. 1995 startete er als Kommissionierer bei Pistor. Ein Jahr später wechselte er zum Leitstand. Der Leitstand überwacht alle Anlagen, reagiert auf allfällige Störungen und bearbeitet aufwändigere Kundenbestellungen.

Wie sieht ein gewöhnlicher Arbeitstag bei dir aus?

Wir haben drei verschiedene Dienste: Früh-, Mittel- und Spätdienst. Am Morgen sind wir die ersten, die den Betrieb betreten und die Touren starten. Am Abend sind wir die letzten, die ihn verlassen, wenn alle Touren ans Abendoperating freigegeben wurden. Beim Frühdienst starten wir um 2.00 Uhr morgens mit der Kontingentierung, das heisst, wir machen einen Bestandesabgleich der bestellten Ware mit dem Lagerbestand. Von diesen circa 50 manuell zu bearbeitenden Kundenbestellungen können wir einen grossen Teil für die Kommissionierung freigeben. Fehlbestände melden wir der Beschaffung, welche dann den Verkauf informiert. Wenn ein Artikel nicht für alle Kunden reicht, geben wir den zuerst eingetroffenen Bestellungen den Vorrang. Der Verkauf Innendienst leitet uns auch die Stornierungen der Kunden weiter. Ein Kunde bestellt beispielsweise 30 Kartons von einem Artikel, merkt aber später, dass er nur 10 Kartons gebrauchen kann. Dann nehmen wir diese Änderung im System vor. Wenn ein Rollbehälter schon kommissioniert wurde, ist dieser Prozess allerdings sehr aufwändig und zeitintensiv.

Arbeiten bei Pistor Arbeitsplaetze Warenumschlagszentrum
Matthias Zopp

Eine weitere Hauptaufgabe besteht im Beheben von Störungen an Geräten oder Systemen. Mit unseren sechs Bildschirmen im Leitstandbüro können wir alle Geräte überwachen, Probleme erkennen und die notwendigen Massnahmen einleiten. Wenn nichts Schwerwiegendes eintritt, beheben wir die Störungen bis um 05.00 Uhr selbst, danach der Technische Dienst (TD). Ab 05.00 Uhr wird auch die Hotline des TD aufgeschaltet, wo wir die Störungen melden können. Der Pikettdienst des TD kann im Notfall aber auch in den frühen Morgenstunden jederzeit aufgeboten werden. Im WUZ gibt es circa 25 Gerätestörungen am Tag, viele kleinere Probleme werden von den Teamleitern vor Ort selbst gelöst. Da auch Störungen in 28 Meter Höhe zu beheben sind, besuchen wir jährlich zwei Kletterkurse. Wir müssen wissen, wie man sich sichert und wie man einen Kollegen im Ernstfall retten könnte. Mittlerweile haben wir ein einfaches Rettungssystem, welches wir auch in Stresssituationen sehr gut beherrschen

Was magst du besonders an deiner Arbeit?

Dass jeder Tag anders und abwechslungsreich ist. Für mich ist jedoch das Team entscheidend. Wir vier vom Leitstand funktionieren sehr gut miteinander. Hat jemand Spätschicht, aber einen privaten Termin am Abend, dann lösen wir ihn ab oder tauschen die Schichten untereinander. Zum Team zählen Remigi Giger, Daniel Berlinger und Marc Leberzammer.

Was ist deine grösste Herausforderung?

Wenn eine Anlage oder die Software nicht ordnungsgemäss funktioniert. Zum Beispiel hatten wir einmal im Frühdienst keine Daten (Kundenbestellungen) von «Piranha» erhalten. Dadurch konnten wir die Aufträge nicht bearbeiten respektive freischalten. Bevor der Tag überhaupt richtig begann, waren die Kommissionierer mit der Arbeit bereits in Verzug geraten. Da war Hektik vorprogrammiert.