Mit einem originellen Frühstück von der Christen Beck AG in Nidwalden lässt es sich besser aufstehen, den Kater nach einer durchzechten Nacht überwinden oder nochmals neu verlieben. Inhaber Thomas Christen ist nicht nur leidenschaftlicher Bäcker, sondern auch Hotelier: Seit 2015 gehört das Hotel und Restaurant «Zum Beck» in Stansstad dem Betrieb an.

Ein Pärchen hat sich einen Tisch in einer diskreten Ecke des Restaurants «Zum Beck» in Stansstad ausgesucht. Die beiden sitzen vis-à-vis voneinander. Eine mehrstöckige Frühstücks-Etagere ziert den liebevoll gedeckten Tisch. Üppig ist deren Inhalt: zwei Gipfeli, vier Brötli, hausgemachte Konfitüre, Honig, Butter und Käse, zwei Birchermüesli, Lachs, Rohschinken und zwei 3-Minuten-Eier. Je ein Cüpli Schaumwein und ein Glas frischgepresster Orangenjus sowie ein aromatischer Kaffee aus der Kolbenmaschine perfektionieren das «Ewigi-Liebi- Zmorge für zwei». «Wir bieten die vier Frühstücksvarianten in all unseren Filialen mit Café von Beckenried über Hergiswil bis Stans und ebenso hier im Restaurant in Stansstad an. Unser ‹Zmorge-Angebot› ist sehr beliebt und sogar über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt», betont Thomas Christen.

«Zmorge we bim Mueti»

Dies verwundert beim Blick in die «Bäcker- Zmorge»-Karte nicht weiter: Die Namen der Frühstücksvariationen sind prägnant und locken mit ihren ausgefallenen Namen: «Das ‹Uifstah-Zmorge› ist ein einfaches Frühstück mit Brot, Gipfeli, Butter, Konfi und einem Kaffee dazu», erklärt Thomas Christen. «Wer es am liebsten mag wie bei Mutter zuhause, verpflegt sich mit dem ‹Zmorge we bim Mueti›. Speziellste Zutat bei dieser Variation ist der Christella Haselnuss-Schoggi-Aufstrich. Ein Nachahmerprodukt für die bekannte Marke mit Buchstaben N beginnend, nur viel besser», schmunzelt er und fügt an: «Wer eine anstrengende Partynacht hinter sich hat, findet mit dem ‹Kater-Zmorge› den Weg zurück zum Genuss. Dafür sorgen nährstoffreiche Zutaten wie Honig, Rohschinken, Ei, Käse und frisch gepresster Orangenjus. Besonders beliebt sind Gutscheine für unser ‹Ewigi-Liebi-Zmorge für zwei›», verrät Christen. Wahre, oder eben ewige Liebe beginnt beim Christen Beck mit dem Frühstück. «Und, Bäckerei- sowie Hotelgäste unterstützen unsere Werbemassnahmen durchs Weitersagen», freut sich die dazutretende Hotelière-Restauratrice Jacqueline Hafner, die gleichzeitig Geschäftsführerin des Hotels «Zum Beck» ist.

Wow-Effekt

Zigerkrapfen

Mit rund 200'000 Stück pro Jahr das absolute Leaderprodukt des Christen Beck. Um die Spezialität auch ausserhalb der Innerschweiz und bei Touristen bekannter zu machen, lautet das WLAN-Passwort im Hotel und Restaurant «Zum Beck»: Zigerkrapfen. Ein geschickter Marketinggag, der die Nachfrage zusätzlich erhöht.

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«Goodie» vom Laden

Damit nicht genug. Selbstverständlich werden auch die Hotelgäste verwöhnt. Auch die Namen der elf Themen-Hotelzimmer regen den Appetit an: «Unsere Hotelzimmer tragen verführerische Namen aus der Bäcker-Confiseur-Welt», erklärt Jacqueline Hafner und zählt einige auf: «‹Zimet & Zucker›, ‹Schoggi›, ‹Guguhopf›, ‹Spitzbueb›, ‹Nidle› und ‹Ewigi Liebi›. Das Sujet widerspiegelt sich in einem «gluschtigen» Bild an der Duschwand, auf dem Schlüsselanhänger sowie im eingerahmten Bild auf dem reservierten Tisch im Restaurant», erklärt sie die Marketingidee und ergänzt: «Eingerichtet hat die Zimmer Denise Wyss, die Lebenspartnerin von Thomas Christen.» «Ein Hobby, das sich auch durch die Einrichtung aller unserer Läden zieht», so Christen. Nach so vielen verlockenden Bildern haben sich die Hotelgäste das «Zmorge» redlich verdient: «Sie erwartet ein kleines, aber feines Frühstücksbuffet mit Backwaren direkt aus der Bäckerei», erzählt Jacqueline Hafner und verrät: «Sollte ein Gast etwas nicht auf dem Buffet finden oder etwas Süsses bevorzugen, kann er sich im Laden das Passende aussuchen.»

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Einblick in die Hotelzimmer «Beck» und «Älper». Foto: Jeronimo-Vilaplana
Unsere Hotelzimmer tragen verführerische Namen aus der Bäcker-Confiseurwelt

Jacqueline Hafner

Einheimisch und hausgemacht

«Unsere im Jahr 2010 eröffnete Christen- Beck-Filiale in Stansstad dient gleichzeitig als Produktionsstandort für unsere Torten und Patisserieprodukte sowie die Schokoladenspezialitäten», erzählt Thomas Christen, während er vom Restaurant «Zum Beck» durch den Verbindungsgang direkt in die Bäckerei geht. «In der Filiale in Stansstad, einem typischen ‹Schlafdorf›, setzen wir seit der Eröffnung auf Take-away-Produkte», erklärt er vor der Ladenvitrine, gefüllt mit Sandwiches und Menüs. «Das hat uns geholfen, den Umsatz zu steigern. Zudem ist bei uns fast alles hausgemacht und die Zutaten stammen, wenn immer möglich, aus der Region. Dies hat sich ebenfalls herumgesprochen.»

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Nur vom Feinsten

«Vor einigen Jahren haben wir unsere gesamte Produktion ohne grosse Veränderungen auf Naturel-Standard umgestellt», berichtet der Patron stolz. «Wir setzen auf naturbelassene Rohstoffe und beschränken uns auf das absolute Minimum an Backhilfsmitteln sowie Backzusatzstoffen. Stattdessen lassen wir die Teige lange ruhen und verwenden Vorteig und Sauerteige. Das gibt ‹chüschtige› Produkte, die vom Brot über Pralinen bis hin zur Tagessuppe nur vom Feinsten sind», ist er überzeugt. «Eine Spezialität ist unser ‹Huisbrot›. Durch Extra- Kühlung des Teiges vor dem Backprozess entsteht eine speziell knusprige Brotvariante des Nidwaldner Kantonsbrotes. Oder unsere weltbekannte Butterwaffel, die wir anhand eines Rezepts aus dem Jahre 1915 herstellen. Dieses durften wir von der Confiserie Blättler aus Hergiswil übernehmen. Sie verschickten die Waffeln in die ganze Welt, so beliebt waren sie», nennt er zwei Christen-Beck-Spezialitäten.

Robi's alte Zwetschge

Zurück im Restaurant, nimmt Jacqueline Hafner das Gespräch wieder auf: «Gleiches gilt für die Küche», hält sie fest: «Unser Küchenchef, André Keller, und sein Team kochen alles von Grund auf selbst und berücksichtigen Produkte aus der Region. Täglich kreieren sie ein Menü in den Varianten Fleisch, Fisch und vegetarisch. Wir leben Gastronomie mit einem Augenzwinkern zur Bäckerei: Nebst dem A-la-carte-Angebot führen wir nachmittags von zwei bis halb sechs Uhr eine Spezialitätenkarte nach Bäckerart mit ‹Pastetli wie bim Grosi›, ‹Christen Burger› und ‹s'zum Beck Plättli›», zählt Hafner auf. «Besondere Aufmerksamkeit verdient unser ‹Montagabend-Special›», fährt sie fort. «Jeden Montagabend servieren wir ein monatlich wechselndes, saisongerechtes Vier- oder Fünf-Gang-Dinner mit Weinbegleitung.

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Ein Ort zum Geniessen und um Traditionen aufleben zu lassen – das Restaurant «Zum Beck» in Stansstad. Foto: Jeronimo-Vilaplana

Ein weiteres Highlight sind unsere Glace-Coupes», schwärmt die Hotelière. «Bis zu 60 Coupes bestellen Gäste jeweils samstag- und sonntagnachmittags », setzt sie ein weiteres Ausrufezeichen: «Die Christen-Beck-Confiseure fabrizieren Glaces und Dekors mit viel Liebe. Die ‹Schoggisauce› für den Coupe Dänemark stellen sie aus dunkler Grand-Cru-Couverture, verfeinert mit Rahm, her. Und der Coupe Kehrsiten mit Robi's alter Zwetschge stammt vom Biohof Hobiel in Kehrsiten», gibt Jacqueline Hafner verschmitzt preis. Inzwischen ist beim Paar in der Ecke nichts mehr vom «Ewigi-Liebi-Zmorge für zwei» übrig. Die Etagere ist leer, die Cappuccinos, Orangenjus sowie die Gläser mit Schaumwein sind ausgetrunken. Jacqueline Hafner erkundigt sich, ob's geschmeckt hat. Den Verliebten ist von weitem anzusehen, dass sie satt und zufrieden sind. Als die beiden das Restaurant verlassen, verabschiedet die Hotelière-Restauratrice die zwei herzlich und räumt anschliessend mit einem Lächeln im Gesicht das Geschirr ab.

Fotos: Jonas Weibel und Jeronimo-Vilaplana

Autorin Franziska Dubach WF19441

Franziska Dubach

Autorin

Als gelernte Bäcker-Konditorin ist für mich Backen bis heute eine grosse Leidenschaft.

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