Zwei Tüftler machen aus einem Loch ein Geschäftsmodell. Mit ihren Bagels setzen die Zürcher Bagelboys neue Akzente. Nach erfolgreichem Start im Kleinen kam bald eine Maschine dazu. Das Geschäft mit den Bagels nimmt Fahrt auf. Freude herrscht.

Wasserperlen erfrischen das vom Bio- Bauern angelieferte Salatblatt, der Bio-Cream-Cheese wird aufgerührt, die Kichererbsen warten auf ihre Verwandlung zu Hummus. Neben der Frischeproduktion läuft die Bagel-Maschine auf Hochtouren. Sesam, Mohn, Zwiebel und Co. stehen bereit, um die Bagels variantenreich zu veredeln. Ein ganz normaler Tag bei den Bagelboys beginnt. Das runde Gebäck, die Bagels, sind bei den Bagelboys im Zürcher Hunziker-Areal nicht einfach Sandwiches mit Loch. Nein, Martin Ackermann und Rado Petrov, die beiden Schweizer Bagel-Pioniere, wollen mit frischen Füllungen punkten. Beide sehen die Gesundheit als das höchste Gut überhaupt. Eine gesunde Ernährung mit frischen Produkten von lokalen Bauern gehöre einfach mit dazu. So sei es für beide selbstverständlich, dass nur beste Zutaten, wenn immer möglich aus biologischer Produktion, den Weg in ihre Bagels finden.

«0815-Füllungen sind definitiv nicht unser Ding», meint Ackermann, Ihre Welt ist rund und hat ein Loch während er seine Philosophie erklärt: «Wir machen jedes Sandwich frisch vor dem Gast. Unser Pulled-Pork-Bagel-Burger mit hausgemachtem Coleslaw und feiner Barbecue-Sauce ist der beste der Stadt. Wir verzichten gänzlich auf Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker.» Ganz auf Bio-Produkte zu setzen, habe seinen Preis, doch die beiden haben sich mit Haut und Haaren diesem Credo verschrieben. Sie leben ihre Einstellung. Sie produzieren alles «homemade», setzen auf Nachhaltigkeit, so wie bei den Apéroplatten aus kompostierbaren Palmblättern, und fahren Elektrofahrzeuge. «Im Umfeld des Hunziker-Areals kommt dies sehr gut an. Seit 2014/15 bietet das Hunziker-Areal Wohnraum für 1200 Personen und etwa 150 Arbeitsplätze. ‹Mehr als wohnen› wird das Quartier beworben, und so wird es auch gelebt. Mit dieser Denkhaltung hat das Quartier schon einige Architekturpreise gewonnen», sinniert Rado Petrov, während er genüsslich an seiner Bio-Apfelschorle nippt. Das Quartier hat sein Angebot gefunden, die Bagelboys ihre Klientel – eine dankbare Win-win-Situation. So viel Engagement, wie es die Bagelboys versprühen, wird honoriert. Beim kürzlich durchgeführten «Best of Swiss Gastro Award» (Kategorie: «on the move») resultierte ein hervorragender zweiter Platz. «Wir sind überwältigt von derart grosser Unterstützung!», dankt Rado Petrov seinen Kunden und streichelt liebevoll den Award aus Holz. «Dank Ihnen sowie der Jury-Benotung kam unser Erfolg zustande. Einfach cool, wir sind happy.»

wow-effekt

Bagelboys auf Facebook

Auf Facebook findet Ihr Bilder vom 2. Platz bei den "Best of Swiss Gastro-Awards" und weitere Einblicke.

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Startup im Hinterzimmer

Eins haben die beiden Enthusiasten mit Bill Gates und Steve Jobs gemeinsam: Ihr Start ins Unternehmertum begann ganz im Kleinen. Martin Ackermann hat ein Lächeln im Gesicht, wenn er von den Startzeiten spricht. «Im Hinterzimmer eines Thai- Restaurants, hier in Zürich, haben wir begonnen. Zu Beginn arbeiteten wir mit Bagels aus Deutschland, denn vor zehn Jahren hatten wir keine Chance, einen Lieferanten aus der Schweiz zu finden. » Rado Petrov rückt sein Käppi zurecht: «Gestartet haben wir mit einem Büro-Lieferdienst. Während der Finanzkrise kam das Brötchen mit Loch vermutlich zur richtigen Zeit», lacht er herzhaft über seine Metapher. «Gemeinsam klapperten wir mit unseren Bagel-Häppchen unzählige Firmen ab, brachten unsere Bagel-Probiererli, um mit der Qualität zu überzeugen.»

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Die Bagel-Maschine kommt

Um ihren Wunsch, eine eigene Bagel-Produktion im grösseren Stil zu betreiben, in die Tat umzusetzen, mussten sie speziell aus Los Angeles eine Bagel-Maschine importieren, welche sie mit dem gesparten Geld vom Catering finanzieren konnten. Die Arbeit war damit aber nicht getan. «In unzähligen Test-Chargen entwickelten wir den richtigen Teig. Es dauerte über ein Jahr, bis wir mit dem Ergebnis zufrieden waren», strahlt ein sichtlich stolzer Martin Ackermann. Mit «Swiss-Bagel-Bakery» haben sie dazu extra einen eigenen Brand für Wiederverkäufer entwickelt. Ab in die Gastronomie und die Bäckereien, so heisst nun die Devise der beiden Unternehmer. Zurück zum Ladengeschäft. Nach dem Mittagsrun ist etwas Ruhe eingekehrt. Das Restaurant und die Produktion werden gereinigt, damit in den nächsten Morgenstunden die Frische wieder Einzug bei den Bagelboys hält. Alles im Dienst der runden Sache mit Loch.

Fotos: Stefan Bienz (bienz-photography.ch)

AUF DEN BAGEL, FERTIG, LOS!

1. Schritt

Bagel aufschneiden

2. Schritt

Im Toaster oder Durchlaufofen toasten

3. Schritt

Bestreichen mit Cream Cheese oder veganem Hummus

4. Schritt

Mit allerlei leckeren Zutaten belegen

5. Schritt

Anrichten und den Bagel mit Getränk, Baked Potatoes und Salat servieren

Autor Hubert Koch WF19254

Hubert Koch

Autor

Feines Essen ohne Wein ist wie ein Satz ohne Punkt.

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